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Unternehmer Ansgar Oberholz in seinem Cafe an der Berliner Torstraße.

© dpa

Unternehmer Ansgar Oberholz: "Das nächste große Ding für Berlin ist Brandenburg"

Sein Unternehmen plant Projekte zum Wohnen, Arbeiten und Leben kombiniert im ländlichen Raum. Das Café mit Coworking-Space in Babelsberg soll im November öffnen.

Berlin - Er war mit seinem Café „St. Oberholz“ in Berlin-Mitte einer der Pioniere des mobilen Arbeitens: Der Unternehmer Ansgar Oberholz hat neue Pläne - fürs Land. „Ich glaube, Brandenburg wird immer wichtiger“, sagte Oberholz der Deutschen Presse-Agentur. „Das nächste große Ding für Berlin ist Brandenburg.“ Für eine Metropolregion gebe es keine vergleichbare Insellage, wie sie Berlin habe.

Sein Unternehmen plant demnach Projekte zum Wohnen, Arbeiten und Leben kombiniert im ländlichen Raum. „Das eine ist in Mecklenburg, ein sehr großer Gutshof, den einer unserer Investoren erwirbt, wir werden ihn betreiben. Die Eröffnung ist für Sommer 2022 geplant. In Biesenthal werden wir die ehemalige kaiserliche Gardekuranstalt transformieren und aktivieren.“ Das dauere allerdings noch ein wenig länger.

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Vor der Wahl in Berlin sieht Oberholz ein Thema, das besonders drängt: „Ich glaube, was für Berlin das nächste große Ding sein muss, ist Stadtentwicklung und Wohnraum.“ Im Moment gehe alles destruktiv gegeneinander. Verbote und Gebote, Mietendeckel und Enteignung - „anstatt dass sich alle konstruktiv an einen Tisch setzen: Investoren, Bürger, Politik und die Verwaltung“.

Für echte Deregulierung und ein entspannteres Miteinander

Berlin habe nicht so viel grundlegende Substanz, anders als London und Paris, wo es vielleicht nicht so drastisch sei, wenn es dort keinen günstigen Wohnraum gebe. „Aber Berlin macht im Kern dieser Freiraum aus, und der wird zerstört. Das nächste große Ding muss Wohnungsbau sein.“ Oberholz findet: „Wir brauchen echte Deregulierung, ein entspannteres Miteinander und wieder mehr Freiraum. Seitdem ich in Berlin bin, habe ich das Gefühl, dass Dinge trotz der Politik passieren, nicht wegen der Politik.“

Zu Oberholz gehören drei Unternehmen: Consulting, Coffee und Flex Office, also die Vermittlung und Organisation von Büros. Im November soll das fünfte Café öffnen - in Babelsberg. Das „St. Oberholz“ am Rosenthaler Platz war um 2005 einer der ersten Orte in Deutschland, wo mobiles Arbeiten mit Wlan und Laptop populär wurde. (dpa)

Caroline Bock

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