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Brandenburg: Treibhausgas erfolgreich zurückgeholt Feldversuch in Ketzin ohne Probleme verlaufen

Ketzin – Potsdamer Geoforscher konnten am Pilotstandort Ketzin nachweisen, dass unterirdisch eingelagertes Kohlendioxid (CO2) sich problemlos wieder aus dem Speicher zurückholen lässt. Ein Feldversuch zur Rückförderung des Treibhausgases CO2 sei erfolgreich abgeschlossen worden, so das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ).

Ketzin – Potsdamer Geoforscher konnten am Pilotstandort Ketzin nachweisen, dass unterirdisch eingelagertes Kohlendioxid (CO2) sich problemlos wieder aus dem Speicher zurückholen lässt. Ein Feldversuch zur Rückförderung des Treibhausgases CO2 sei erfolgreich abgeschlossen worden, so das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ). Über einen Zeitraum von 13 Tagen sind laut GFZ 240 Tonnen CO2 und 57 Kubikmeter Flüssigkeit aus dem Gestein „sicher und problemlos“ wieder ans Tageslicht geholt worden. „Der erfolgreiche Feldversuch deutet darauf hin, dass eine sichere Rückförderung von CO2 prinzipiell möglich ist und bei stabilen Speicher- und insbesondere Bohrlochbedingungen durchgeführt werden kann“, so das GFZ, das die Versuchsanlage in Ketzin betreibt. Eine Übertragung auf den industriellen Maßstab sei prinzipiell möglich, müsse aber durch Demoprojekte überprüft und bestätigt werden.

Mit dem Versuch wurde eine Auflage des Landesbergamtes erfüllt: Da für das Ketzin-Projekt eine Genehmigung für die Speicherung vorliegt, sollte gezeigt werden, dass das CO2 auch rückholbar ist. In Zukunft könnte eine Rückförderung von CO2 interessant werden, wenn es entsprechende Verfahren zur klimafreundlichen Nutzung des Treibhausgases gibt. Zum anderen sei der Versuch aus wissenschaftlicher Sicht hoch interessant, so das GFZ. „Die gewonnenen Daten geben uns Rückschlüsse auf die Dynamik des Reservoirs und darauf, ob eine CO2-Rückförderung zur Druckentlastung im Falle von unplanmäßigen Druckentwicklungen im Speicher eingesetzt werden kann“, erklärte Axel Liebscher, Leiter des Zentrums für Geologische Speicherung am GFZ. Auch könnten so mögliche Lecks in den Bohrlöchern untersucht werden. Erste Ergebnisse hätten gezeigt, dass das rückgeförderte Kohlendioxid eine Reinheit von mehr als 98 Prozent besitzt. Ursprünglich sollten etwa 500 bis 1000 Tonnen CO2 aus der Tiefe geholt werden. Da die Rückförderung in der ersten Woche aber problemlos verlaufen sei, sei in der zweiten Woche nur noch tagsüber gefördert worden. „Das hatte den wissenschaftlichen Vorteil, dass überprüft werden konnte, wie das Reservoir und die Bohrung auf eine solche wechselnde Belastung reagieren“, erläuterte Liebscher.

An dem Pilotstandort in Ketzin waren von 2008 bis 2013 rund 67 000 Tonnen des klimaschädlichen Gases zur wissenschaftlichen Untersuchung in porösen Sandstein in einer Tiefe von rund 650 Metern eingelagert worden. Ziel war die Erforschung des sogenannten CCS-Verfahrens zum Klimaschutz. Ergebnis der Testphase war, dass die unterirdische Einspeisung und Lagerung von CO2 prinzipiell in Brandenburg machbar ist, wenn jeder Standort einzeln vorab geprüft werde. Für das umstrittene CCS-Verfahren fand sich in Brandenburg aber keine politische Mehrheit. Jan Kixmüller

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