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Der Rapper diskriminiert Frauen, Homosexuelle und Politiker. Aber er verdient damit gut - jetzt hat sich der Staatsanwalt eingeschaltet.

© dpa

Stress ohne Grund?: Anklage gegen Bushido erhoben

Wegen des Songs "Stress ohne Grund" von Rapper Bushido hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Ihm wird Volksverhetzung vorgeworfen.

Berlin - Gegen den Berliner Rapper Bushido ist Anklage wegen Volksverhetzung, Gewaltdarstellung und Beleidigung erhoben worden. Das teilte ein Justizsprecher am Freitag in Berlin mit. Bei dem Verfahren geht es um das Lied „Stress ohne Grund“, das Bushido gemeinsam mit dem ebenfalls angeklagten Rapper Shindy singt. Nun muss das Amtsgericht Tiergarten prüfen, ob die Anklage zur Hauptverhandlung zugelassen wird.

In „Stress ohne Grund“ attackieren Bushido und Shindy unter anderem Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), die Grünen-Politikerin Claudia Roth und den scheidenden FDP-Bundestagsabgeordneten Serkan Tören. Bushido sagt in dem Rap etwa den Satz: „Ich will, dass Serkan Tören jetzt ins Gras beißt.“ An einer anderen Stelle heißt es: „Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz.“ Außerdem diskriminiert der Text Homosexuelle an mehreren Stellen.

Wowereit zeigte Bushido wegen des Rap-Songs an. Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft im Juli die Plattenfirma von Bushido. Die Bundesprüfstelle setzte das Album „NWA 2.0“, auf dem „Stress ohne Grund“ veröffentlicht wurde, im Juli auf den Index. Die Platte sei jugendgefährdend, weil sie verrohend wirke, zu Gewalt anreize und Schwule und Frauen diskriminiere, hieß es zur Begründung. Die Platte darf damit nur an Erwachsene verkauft und nicht beworben werden.

Bushido wies den Vorwurf der Gewaltbereitschaft zurück. Er habe die Angriffe nicht persönlich gemeint, betonte er in einem Interview. (AFP)

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