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Brandenburgs Schulen sollen nach den Sommerferien in den Alltag zurückkehren.

© DPA

Rückkehr in den Regelbetrieb: Brandenburg öffnet Schulen nach den Ferien

Brandenburg plant die Rückkehr zum Präsenzunterricht ab dem 10. August. Während der Sommermonate soll es Betreuungsangebote geben.

Potsdam - Die rund 185 000 Schüler in Brandenburg können am 10. August in die Schulen zurückkehren. Nach den Sommerferien sollen alle Schulen wieder öffnen, wie Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags ankündigte. Angesichts der derzeit niedrigen Zahl von Coronainfizierten sei eine weitere Schulschließung nicht vertretbar, so Ernst. „Das wäre ein brutaler Eingriff in die Bildungsbiografien.“  

Sollte sich in einigen Regionen die Coronalage negativ entwickeln, müsste man individuell reagieren und den Unterricht punktuell wieder herunterfahren. Auch eine zweite Infektionswelle sei nicht ausgeschlossen. Experten erwarteten diese im November. Bis dahin müsse regulärer Unterricht stattfinden können. Ernst sprach sich für "anlassbezogene" Corona-Tests bei Verdachtsfällen und darüber hinaus aus. Die Lehrergewerkschaft GEW hatte flächendeckende Coronatests in den Schulen gefordert. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sieht das aber kritisch. Die derzeitige Regel von 1,5 Metern Abstand im Klassenzimmer würde zu Schuljahresbeginn aufgehoben. Masken sollen nach jetzigem Stand im Unterricht nur freiwillig getragen werden.

Ernst weist Kritik aus Reihen der AfD zurück

Die Kritik des AfD-Abgeordneten Dennis Hohloch, die Schulöffnungen kämen zu spät, wies Ernst zurück. Brandenburg habe besonnen gehandelt. „Wir haben das nicht zum Spaß gemacht, sondern um Schüler und Lehrer davor zu schützen, zu erkranken oder gar zu sterben.“ 

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Unterricht in den am 25. Juni beginnenden Sommerferien wird es laut Ernst nicht geben, aber freizeitpädagogische Angebote. Nach den Ferien sollen die Lehrer den Wissensstand der Schüler ermitteln. Danach werde entschieden, ob die nächsten Herbst- oder Osterferien herangezogen werden müssen, um versäumten Stoff nachzuholen, gerade für Schüler in Abschlussjahrgängen. Auch Samstagsunterricht schließe sie nicht kategorisch aus, so Ernst. „Aber die Familie geht vor. Außerdem ist das kein Allheilmittel“, erklärte die Ministerin. Schließlich werde der Unterricht dann nur über mehrere Tage gestreckt, weil nicht mehr Lehrer zur Verfügung stünden. 

1164 Einstellungen für neues Schuljahr

Für das Schuljahr 2020/2021 wurden bisher 1164 Einstellungen realisiert, davon waren 637 unbefristete Neueinstellungen und 527 Entfristungen. Zudem wurden 231 befristet Beschäftigte eingestellt, die Verträge für das Schuljahr 2020/2021 haben.  

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Nicht nur die Koalitionsfraktionen aus SPD, CDU und Grünen begrüßten die Wiederöffnung. „Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung“, sagte die Fraktionsvorsitzende der oppositionellen Linken, Kathrin Dannenberg, im Ausschuss. Die Krise müsse nun auch als Chance begriffen werden, Unterricht besser zu machen und mehr individuelle Lernangebote für Schüler aufzulegen.  

Ein Konzept für die weitere Öffnung der Kitas will das Kabinett in den kommenden Tagen vorlegen. Ziel sei es, so Ernst, dass jedes Kind ähnlich wie an den Schulen vor den Ferien wenigstens einmal die Kita besuchen könne. Aktuell würden rund 50 Prozent der Kinder im „eingeschränkten Regelbetrieb“ betreut. „Jeden Tag werden es mehr“, so Ernst. 

Marion Kaufmann

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