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Neonazi-Hooligans in Cottbus: Neue Toleranzstelle für Energie

Nach Problemen mit rechtsextremen Anhängern im Spiel gegen Babelsberg will der Cottbuser Fußballverein gegen Neonazis vorgehen.

Potsdam/Cottbus - Nach zuletzt negativen Schlagzeilen über rechtsextreme Umtriebe beim FC Energie Cottbus (FCE) will der Verein das Problem mit einer neuen Stelle angehen. Das hat der Fußballklub am Freitagabend auf seiner Jahreshauptversammlung bekannt gegeben. Demnach soll die hauptberufliche Stelle für Vielfalt und Toleranz spätestens 2018 ausgeschrieben werden.

Die Maßnahme hat Energie nach einem Vorschlag von Vereinsmitglied Maja Wallstein beschlossen, die auch Mitglied im Landesvorstand der SPD ist. Laut der „Lausitzer Rundschau“ hatte sie die Idee im Arbeitskreis Kommunikation eingebracht, der nach den rechtsextremen Vorfällen neu gegründet worden war.

Zuletzt waren die Cottbus-Fans Ende April beim Auswärtsspiel in Babelsberg aufgefallen. Die rechtsextremen Randale-Fans versuchten einen Platzsturm, warfen Kanonenschläge in den Heimblock. Außerdem zeigten mehrere von ihnen den Hitlergruß, riefen: „Arbeit macht frei – Babelsberg 03“. Recherchen von PNN und rbb hatten dann kurz darauf aufgedeckt: In der Cottbuser Fanszene hat sich ein kriminelles Netzwerk gebildet. Andere Energie-Fans wurden gezielt bedroht, es herrschte ein Klima der Angst.

Nach den Berichten löste sich die treibende Hooligan-Gruppe Inferno Cottbus nach mehr als 18-jährigem Bestehen auf – vermutlich um einem Vereinsverbot zuvorzukommen. Auch Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte den FCE für sein zu lasches Vorgehen gegen die Neonazis kritisiert. Dem will Energie jetzt offenbar begegnen. 

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