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Nach Grunewald-Brand: Brandenburg offen für Austausch über Sprengplatz

Innenminister Michael Stübgen (CDU) zeigt sich bereit für Gespräche mit Berlin über die Kampfmittelbeseitigung. Die Mark hat bereits mit Sachsen eine Kooperation.

Potsdam/Berlin - In der Diskussion um den Sprengplatz Grunewald hat sich Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) offen gezeigt für Gespräche mit Berlin über die Kampfmittelbeseitigung. Brandenburgs zentrales Sprenggelände liegt in einem Wald in dem kleinen Ort Kummersdorf-Gut, etwa 50 Kilometer südlich von Berlin. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte angesichts des Brandes rund um den Sprengplatz im Berliner Grunewald angekündigt, über den Standort reden zu wollen.

„Wir haben eine gute Kooperation mit Sachsen und sind natürlich auch offen dafür, wenn sich Berlin in Zukunft an unseren Verfahren der Kampfmittelbeseitigung beteiligen möchte“, teilte Innenminister Stübgen über sein Ministerium der Nachrichtenagentur dpa am Freitag mit. Er halte dafür die gemeinsamen Sitzungen zwischen dem Berliner Senat und der Brandenburger Landesregierung für den richtigen Ort. „Berlin müsste klären, welche Bedarfe sie konkret haben und das Thema dann auf die Tagesordnung setzen.“ Brandenburg hat bereits mit Sachsen eine Kooperation zur Vernichtung von Kampfmitteln.

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Giffey hatte am Donnerstag bei einem Besuch des Brandorts im Grundwald gesagt, man müsse sich Gedanken machen, ob auf Berliner Stadtgebiet ein solcher Ort richtig sei. Sie werde auch mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) über die Möglichkeiten für eine Kooperation in der Metropolregion sprechen. Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik sprach sich für einen Sprengplatz in Stadtnähe aus.

Gespräche Anfang der 2000er-Jahre führten nicht zu Kooperation

Brandenburg gilt als das am stärksten mit Kampfmitteln belastete Bundesland. Nach Angaben des Ministeriums verfügt der Kampfmittelbeseitigungsdienst über einen Munitionszerlegebetrieb in Kummersdorf-Gut, an den auch ein Sprengplatz angeschlossen ist. Maximal können dort nach Angaben des Ministeriums rund 50 Tonnen Nettoexplosivmasse gelagert werden. Es gebe umfangreiche Sicherheitskonzepte, dazu gehöre auch der Brandschutz.

Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit bei der Kampfmittelbeseitigung zwischen Brandenburg und Berlin habe es Anfang der 2000er-Jahre gegeben, teilte das Ministerium in Potsdam mit. „Diese haben letztendlich aber nicht zu einer Kooperation geführt, nach unserem Kenntnisstand hatte sich das Land Berlin stattdessen für eine eigenständige Kampfmittelbeseitigung entschieden.“ Kummersdorf hat eine lange Militärgeschichte - bis 1945 war dort die Heeresversuchsanstalt. (dpa)

Monika Wendel

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