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Ein umgestürzter Baum in Potsdam. 

© Julian Stähle/dpa

Update

Mortimer zieht über Deutschland: Sturm sorgt für Behinderungen in Potsdam

Tief "Mortimer" ist über Potsdam gezogen. Laut Feuerwehr gab es Verkehrsbeeinträchtigungen wegen umgestürzter Bäume. Die Schlösserstiftung schloss ab 14 Uhr alle Schlösserparks in Potsdam, Berlin und Brandenburg.

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Potsdam - Durch Potsdam ist der erste stärkere Herbststurm gerauscht. Sturmtief "Mortimer" hat am Montag die Region überquert. Der Deutsche Wetterdienst hatte für Potsdam eine amtliche Sturmwarnung herausgegeben, zwischen 8 und 15 Uhr musste demnach mit schweren Sturmböen zwischen 85 und 100 Stundenkilometern aus westlicher Richtung gerechnet werden. In Schauernähe waren auch orkanartige Böen mit 110 km/h möglich. Auch danach sei bis 20 Uhr noch mit Wind- und Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h zu rechnen, hieß es.

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Wegen der Unwetterlange schloss die Schlösserstiftung ab 14 Uhr sämtliche Schlösserparks in Potsdam, Berlin und im Land Brandenburg vorsorglich. Nur das Neue Palais blieb weiterhin geöffnet, wie die Stiftung am frühen Montagnachmittag mitteilte. Der Zugang wurde hier über das Besucherzentrum an der Straße Am Neuen Palais gewährleistet. Mit der Schließung wolle man Gefahren für Besucher abwenden. Auch in den kommenden Tagen seien aufgrund möglicher Schäden und Aufräumarbeiten Einschränkungen für den Besucherverkehr möglich, erklärte die Stiftung weiter.

Die Feuerwehr Potsdam zog am frühen Nachmittag eine vorsichtig positive Bilanz. Der Sturm sei "glimpflich verlaufen", teilte die Feuerwehr im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Kameraden seien am Vormittag insgesamt auf 18 sturmbedingten Einsätzen im Stadtgebiet unterwegs gewesen. Wegen umgestürzter Bäume komme es zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr. Wie die Freiwillige Feuerwehr Potsdam-Bornstedt mitteilte, war unter anderem die Potsdamer Straße zeitweilig halbseitig gesperrt. Die Freiwillige Feuerwehr Neu Fahrland entfernte einen auf die Straße gestürzten Baum in Groß Glienicke. 

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Am Vormittag war auch die S-Bahn-Linie 7 in Richtung Potsdam unterbrochen, wie Augenzeugen den PNN gegen 10.15 Uhr berichteten. Kurz vor dem S-Bahnhof Grunewald war demnach ein Baum auf die Gleise gestürzt. Die Fahrgäste mussten auf freier Strecke kurz vor dem Bahnhof den Zug verlassen und in einen anderen Zug umsteigen. Laut S-Bahn verkehrte die S7 noch bis etwa 13.30 Uhr zwischen Westkreuz und Potsdam Hauptbahnhof nur im 20-Minutentakt.

Bäume sind durch volles Laub anfälliger

Im Vergleich zu Orkantiefs sind das zwar noch moderate Windgeschwindigkeiten, doch da die Bäume noch ihr volles Laub tragen, ist die Angriffsfläche für den Wind größer, die Bäume sind durch Sturmböen so stärker gefährdet als im Winter.  Hinzu kommt, dass in der Region nach den beiden trockenen Sommern 2018 und 2019 viele Bäume geschädigt beziehungsweise sogar abgestorben sind. Auch das macht sie anfälliger gegenüber Windböen. Zudem können lokal Gewitter auftreten und zu deutlich stärkeren Böen bis in den schweren Sturm- oder gar orkanartigen Bereich (90  bis 110 km/h) führen, so der Deutsche Wetterdienst. 

Tief Mortimer zieht mit seinem Kern von der Nordsee über Dänemark Richtung Ostsee. Am späten Sonntagabend sollte der Sturm laut Wetterdienst vor allem den Westen und die Südhälfte Deutschlands tangieren. In den frühen Morgenstunden des Montags sollte sich der Wind dann an der Nordsee verschärfen und sich die stärksten Böen über den Norden in den Nordosten und Osten verlagern,  wo sie bis zum Nachmittag anhalten. Mit Abzug von Mortimer nach Osten schwächt sich der Wind von Westen her rasch ab, sodass im Westen Deutschlands bereits Montagvormittag kaum noch was vom Sturm zu spüren sein sollte.

Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Wochenende dazu aufgerufen, Wälder zu meiden und für den Arbeitsweg am Montagmorgen etwas mehr Zeit einzuplanen. "Denn nicht nur der Straßenverkehr, sondern auch der Bahnverkehr kann durch umstürzende Bäume auf Oberleitungen und Gleise beeinträchtigt werden."

Mögliche Sturmwarnungen können auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes abgerufen werden. 

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