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Der Feldhase gilt in Europa schon lange als gefährdet.

© dpa

Milder Winter, trockenes Frühjahr: Gutes Jahr für Osterhasen

Es gibt wieder mehr Feldhasen in Brandenburg. Das haben die Tiere dem Wetter, aber auch Jägern und Landwirten zu verdanken.

Teltow/Michendorf - Dem Bestand der Feldhasen geht es seit langer Zeit wieder etwas besser. Das melden der Landesbauernverband Brandenburg und der brandenburgische Landesjagdverband. Vor allem der milde Winter und das verhältnismäßig trockene Frühjahr haben dazu beigetragen, die Hasenpopulation um etwa fünf Prozent zu stärken, heißt es in einer Meldung.

Laut dem Jahresbericht „Wild“ für das Jahr 2018 vom Thünen-Institut für Waldökosysteme und dem Deutschen Jagdverband sei die Zunahme der Feldhasenpopulation auch Jägern und Landwirten zu verdanken: Sie haben die Lebensräume verbessert und beispielsweise mehr Feldhecken angelegt, in denen der Feldhase Unterschlupf findet. Auch Fasane und Rehe profitieren von der tierfreundlichen Bewirtschaftung. 

Bereits 2016 stellte der Landesjagdverband (LJVB) im Lehrrevier in Groß Kreutz eine höhere Population fest. Damals zählte man pro Quadratkilometer 19 Feldhasen. In diesem Jahr sind es laut Statistik immerhin wieder 16,6 Hasen, die die Jäger auf freier Fläche zählen konnten. Im Durchschnitt des Nordostdeutschen Tieflands liegt die Besatzdichte zwischen fünf und sechs Individuen, so der LJVB.

Feldhase steht auf Roter Liste

Andreas Weiß, stellvertretender Geschäftsführer des LJVB, zählt auch die vielseitigere Ausbringung einer eiweißreichen Wildkräutermischung im Lebensraum der Feldhasen zu den Gründen für die Zunahme der Hasenfamilien. „Außerdem wird dort seit Jahrzehnten eine hochintensive Raubwildbejagung betrieben, das rechnet sich“, so Weiß. Ebenso soll laut LJVB das Landesprogramm zur Förderung naturbetonter Strukturelemente des Landes Brandenburg wirken, das seit Oktober 2019 betrieben wird. In diesem Jahr beteiligen sich 424 Landwirte freiwillig an dem Programm. 

Laut Landwirtschaftsministerium hätten diese auf knapp 1500 Hektar einjährige Blühmischungen und auf insgesamt 3700 Hektar mehrjährige Blühmischungen ausgebracht. Schon seit langem gilt der Feldhase in Europa als gefährdet, seit den 1990er Jahren steht er auf der Roten Liste des Naturschutzbundes. „Die Brandenburger Bauern leisten ihren Beitrag zur Bereicherung der Artenvielfalt“, erklärt auch LBV-Präsident Henrik Wendorff. 

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