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Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (SPD).

© Andreas Klaer

Mikrostipendien im Kulturbereich: Hilfe für Kunst und Kultur in der Krise

Brandenburg will freie Künstler mit Mikrostipendien in der Corona-Zeit unterstützen. Vier Millionen Euro gibt es vom Kulturministerium. 

Potsdam - Für Mira Lange aus Wittenberge war es „eine rettende Maßnahme“. 2018 ist die Cellistin und Hammerklavierspielerin mit ihrem Gatten aus Berlin in die Prignitz gezogen. Doch die Corona- Pandemie setzte der Künstlerin zu: So wie viele freischaffende Künstler und Künstlerinnen erhielt sie keine Engagements mehr. „Ich habe nicht mehr gezählt, wie viele Konzerte weggebrochen sind“, sagt Lange. Normalerweise steht sie mit Ensembles für Alte Musik auf den Bühnen, oder sie macht Kirchenmusik, begleitet Chöre bei ihren Auftritten. „Das ist alles weggebrochen.“ Ähnlich erlebte es die Malerin und Illustratorin Julia Brömsel, die in Werder (Havel) lebt und arbeitet. Sie beschäftigt sich in ihrer Bilder-Serie „Die vier Winde“ mit Inka-Traditionen. Eine Corona-bedingt unterbrochene schamanische Ausbildung brachte sie auf die Idee, das Wissen, die Symbole und die heiligen Stätten der Inka künstlerisch umzusetzen. 

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Eine Hilfe für beide Künstler waren die Mikrostipendien des Potsdamer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Bereits im vergangenen Jahr konnten bis zu 1719 Künstler aus Brandenburg Stipendien in Höhe von jeweils 1000 beziehungsweise 2500 Euro erhalten. In diesem Jahr werden neue Stipendien gestartet: Bis zu 1000 Künstler aus ganz Brandenburg können einen Betrag von bis zu 4000 Euro erhalten, 4 Millionen Euro sind demnach eingeplant für das Programm. „Das Mikrostipendium wird nicht auf die Grundsicherung angerechnet“, sagte Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Mittwoch. „Es ist kein Almosen, kein Programm für den Lebensunterhalt – es ist für Kultur.“ Denn Künstler bräuchten Räume, Farbe, Leinwände und Noten. 

Erneute Schließung von Museen nicht ausgeschlossen

Zumal die Chance, dass der Kulturbetrieb in Brandenburg in den nächsten Wochen wieder ganz normal weitergeht, wohl recht gering ist. Die Entwicklung der Inzidenzwerte in Brandenburg sei ein „deutlicher Dämpfer“ für alle Hoffnungen auf Normalität, sagte Schüle. Auch dass Museen und Ausstellungen, die mit Terminen besucht werden können, wieder geschlossen werden können, könne sie nicht ausschließen.

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