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Führt das Land eine Testpflicht für Schüler und Schülerinnen ein?

© dpa

Kabinett berät über Corona-Regeln: Wie geht es an Brandenburgs Schulen weiter?

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält Schulen für nicht sicher. Kommt jetzt die Testpflicht für Schüler und Schülerinnen?

Potsdam - Wenn am heutigen Dienstag das Kabinett in Potsdam zusammenkommt, wird es vor allem um eine Frage gehen: Wie geht es nach den Osterferien, also ab Montag, mit den Schulen weiter? Schließlich hatte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) schon in der letzten Sitzung des Gesundheitsausschusses in der Woche vor Ostern darauf aufmerksam gemacht, dass die Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen deutlich über jenen der Allgemeinbevölkerung lägen. Dort werde „deutlich relevant Infektionsgeschehen weitergegeben.“

„In der Woche vor Ostern gab es deswegen ein Treffen der Bildungspolitiker des Landtags mit den Lehrergewerkschaften“, sagt die Bildungspolitikerin der Linken, Kathrin Dannenberg, den PNN. Dort sei es Konsens gewesen, dass man für eine Öffnung der Schulen nach Ostern klare Regeln brauche. Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse sollten nach Ostern deswegen zunächst im Distanzunterricht beschult werden, die Abschlussklassen ausgenommen. Grundschulen sollten in den Wechselunterricht gehen, allerdings weiter ohne Präsenzpflicht. „Wir brauchen zwei Wochen Zeit, um die Schulen in die Lage zu versetzen, sich auf eine Teststrategie vorzubereiten.“

„Wir haben im Grunde zur Zeit keine sicheren Schulen“

Was auf dem Treffen auch besprochen wurde: Ab Ende April soll es eine Testpflicht wie in Sachsen geben, wo Schüler nur dann das Schulgelände betreten dürfen, wenn sie zuvor von ihren Eltern negativ getestet wurden. „Wir brauchen auch die Botschaft, dass die Lehrkräfte an den Sekundarschulen ein Impfangebot bekommen“, sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Günther Fuchs, im Blick auf die Kabinettssitzung. „Wir haben im Grunde zur Zeit keine sicheren Schulen.“ Dafür wären Impfungen und Testungen die Grundvoraussetzung, beides sei aber noch nicht hinreichend umgesetzt. „Wir müssen im Schulbereich am Ende vor die Pandemie kommen“, fordert Fuchs gegenüber dieser Zeitung.

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Auch der CDU-Bildungspolitiker und Prignitzer Landtagsabgeordnete Gordon Hoffmann verweist darauf, dass sich Brandenburg bei den Neuinfektionen weiter in einer dynamischen Entwicklung befinde. „Es ist daher ratsam, die Schulöffnungen unter den Vorbehalt zu stellen, dass die Schulen verlässlich und sicher sind“, sagt Hoffmann. Deswegen spreche auch er sich dafür aus, noch nicht in voller Präsenz zu starten. 

Ihm sei bewusst, dass man in der Bildungspolitik nicht in der Lage sei, jeden glücklich zu machen. Auf dem Treffen der Bildungspolitiker mit den Lehrergewerkschaften habe man aber Eckpunkte gefunden, die nun eine gute Grundlage für das weitere Vorgehen sein könnten. Am Ende allerdings wird das Kabinett auf seiner heutigen Sitzung entscheiden, wie es an Brandenburgs Schulen ab kommender Woche weitergeht.

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