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HINTERGRUND: Die Sicht der Genehmigungsbehörde

An der Genehmigungsbehörde lag es nicht. Der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, Stefan Loge (SPD), war nach der Krisensitzung der Flughafengesellschaft mit Planern und Baufirmen am Sonntagabend eilig zu einem Gespräch für Montag geladen worden.

An der Genehmigungsbehörde lag es nicht. Der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, Stefan Loge (SPD), war nach der Krisensitzung der Flughafengesellschaft mit Planern und Baufirmen am Sonntagabend eilig zu einem Gespräch für Montag geladen worden.

Es ging um die Brandschutzanlagen, Teile fehlten, die automatische System-Steuerung funktionierte nicht. „Wir haben die Situation analysiert. Ich habe dem Flughafen klar gemacht, welche Unterlagen in bester Qualität ich wann brauche, um einigermaßen zu garantieren, dass wir mit der Prüfung rechtzeitig fertig werden“, sagte Loge.

Bis Dienstagmittag sollte die Flughafengesellschaft einen Sachverständigen-Prüfplan beim Landrat abgeben, eine Liste also, wann welcher öffentlich-bestellte Sachverständige sein Gutachten abgibt.

„Das ist nötig für einen gleitenden Prüfprozess. Der Bauherr muss Unterlagen vorlegen, die die Funktionstüchtigkeit des Terminals bestätigen. Wir bewerten die Unterlagen dann nur noch.“

Die Brandschutzanlage funktioniere nur im Komplex, „es muss alles passen, alles korrespondiert miteinander.“ Die Brandschutztüren müssen sich schließen, bei der Feuerwehr muss der Alarm eingehen, die Rauchgasklappen müssen sich in dem betroffenen Bereich des Flughafens öffnen. „Alles ist vernetzt, muss ausprobiert und getestet werden“, sagte Loge. Mehrfach hatte die Behörde die Abgabefrist für die Unterlagen verlängert. „Der Bauherr hat aber erkannt, dass er das in der ganzen Komplexität nicht schafft“, sagte Loge.

Dass der BER nur mit Sondergehmigung eröffnen könnte, war seit Mitte April bekannt – durch eine Äußerung des Landrats im Kreistag von Dahme-Spreewald. Auch der Aufsichtsrat befasste sich damit auf seiner Sitzung am 20.April.

Hintergrund für den Start nur per Sondergenehmigung war zu dieser Zeit offiziell, dass nicht alle Bereiche des Fluggastterminals zur Inbetriebnahme vollständig fertig sein werden.

Tatsächlich aber gibt es noch zahlreiche andere Probleme am neuen Flughafen, weshalb die BER-Spitze am Montagabend die Notbremse ziehen musste. „Viele sind nicht unglücklich, dass der Betrieb später aufgenommen wird“, sagte ein Kenner der Baustelle. In Tegel soll es bereits im Februar Gespräche mit Geschäftsinhabern über die Verlängerung der Mietverträge gegeben haben. axf

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