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Schwer Erkrankte benötigen Beatmungsgeräte.

© Drägerwerk/dpa

Hilfe für Coronapatienten: 1097 Beatmungsgeräte für Brandenburg

Die bisherigen 620 Geräte sollen aufgestockt werden. Wann das der Fall sein wird, ist aber noch offen. Land will auch alte Technik wieder einsetzen

Potsdam - Um in Brandenburg mehr Coronapatienten adäquat versorgen zu können, will die Landesregierung die Kapazität der Beatmungsgeräte auf 1097 erhöhen. Das teilte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Freitag nach einem Treffen mit Gesundheits- und Ärztevertretern in Potsdam mit.

Auch Narkosegeräte sollen zum Einsatz kommen

Einen Zeitraum bis wann diese Anzahl an Geräten bereitstehe, könne sie nicht nennen. Aktuell stünden in Brandenburg 620 Beatmungsgeräte bereit. Nun würden auch ältere Geräte aus den Kellern der Krankenhäuser geholt, so Nonnemacher. Auch Narkosegeräte könnten für leichtere Fälle vorübergehend eingesetzt werden. Zudem seien über den Bund 356 Beatmungsgeräte für Brandenburg geordert worden, so Nonnemacher. 

Acht Versorgungszentren im Land profitieren

Es gebe einen Verteilungsplan für die Geräte: Schwerpunktmäßig gingen sie an die acht Versorgungszentren im Land, aber auch andere Häuser sollen damit ausgerüstet werden.

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Brandenburg hat sich Stand Freitagnachmittag auf 265 erhöht. Der Vorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Detlef Troppens sprach von einer „Krise ungeahnten Ausmaßes“, in dessen Zentrum nun die Krankenhäuser stünden. Vor 14 Tagen hätten selbst Fachleute nicht damit gerechnet, dass sich die Situation so schnell zuspitze. Es gebe Materialengpässe in den Kliniken, die nun durch die Politik schnellstmöglich behoben werden müssten. Klar sei aber auch: „Nicht jeder kann sich auf Corona testen lassen.“ Dafür reichten die Kapazitäten nicht aus. Wichtig sei, dass nun genügend Schutzkleidung zur Verfügung gestellt werde. „Sonst können unsere Schwestern nicht arbeiten“, so Troppens. Hier sei auch der Bund gefragt, für Materialnachschub zu sorgen. 

Ehemaliger Mitarbeiter und Medizinstudenten sollen aushelfen

Um genügend Personal zu finden, soll geprüft werden, ob ehemalige Mitarbeiter reaktiviert werden können. Nonnemacher hatte auch angekündigt, dass Medizinstudenten für den Einsatz in Krankenhäusern herangezogen werden könnten.

Auch die Apotheken seien in der Krise sehr gefordert, sagte Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg. Ihnen fehlten Desinfektionsmittel. Apotheker gingen nun dazu über, Desinfektionsmittel selbst herzustellen. Allerdings fehlten dazu wiederum oft geeignete Gefäße. 

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