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Das Güterverkehrszentrum (GVZ) Freienbrink in der Gemeinde Grünheide. Dort plant Tesla den Bau einer Gigafabrik.

© Patrick Pleul / dpa

Update

Giga-Factory in Grünheide: Kaufvertrag mit Tesla beurkundet

Das Grundstück in Grünheide wird nach Angaben der Landesregierung jetzt an den US-Automobilkonzern übertragen. Der endgültige Kaufpreis steht aber noch immer nicht fest. 

Potsdam - Der Kaufvertrag zwischen Tesla und dem Land Brandenburg ist notariell beurkundet. Das teilte die Staatskanzlei des Landes Brandenburg am Mittwochnachmittag mit. Zuvor hatte die Tesla Task Force getagt. Die Beurkundung des Kaufvertrags sei am Montag in Berlin erfolgt. Damit sei der Weg frei für die Übertragung des Grundstücks in Grünheide (Kreis Oder-Spree) an den US-amerikanischen Automobilkonzern, so die Landesregierung.

Kaufpreis von 40,91 Millionen Euro

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte dazu: „Dies ist ein weiterer bedeutender Schritt, damit dieses für Brandenburg wichtige Industrieprojekt gelingen kann. Vor allen Beteiligten steht jedoch noch ein großes Stück Arbeit.“

Bislang wird von einem Verkaufspreis für das Grundstück von 40,91 Millionen Euro ausgegangen. Der Preis könne jedoch noch angepasst werden, wenn das zweite Gutachten dazu vorliegt. Wenn Tesla den Kaufpreis gezahlt hat, erfolge der endgültige Besitzübergang. 

Der Besitz mit Eintragung in das Grundbuch geht erst endgültig auf Tesla über, wenn der Kaufpreis gezahlt ist. Der Landesbetrieb Forst von Brandenburg hatte den Wert der Fläche von rund 300 Hektar auf knapp 41 Millionen Euro bemessen. Derzeit ist ein zweites, unabhängiges Gutachten in Arbeit. Wenn es vom ersten Wert abweicht, soll der Kaufpreis noch geändert werden. Der Haushaltsausschuss des Landtags hatte den Verkauf am 9. Januar gebilligt, zehn Tage später stimmte der Tesla-Vorstand zu. Das Gelände wird auf Kampfmittel untersucht, sieben US-Fliegerbomben wurden bereits gefunden und gesprengt. Die Landesregierung schließt den Fund weiterer Blindgänger nicht aus.

Das Unternehmen kann die Rodung beantragen

Für die geplante Fabrik muss Wald auf dem Gelände gerodet werden. Tesla hatte zugesagt, die dreifache Fläche wieder aufzuforsten. Der US-Elektroautobauer erhielt nun Angebote für die Aufforstung. Landesweit seien 49 Projektflächen mit insgesamt 143 Hektar übermittelt worden, sagte die Geschäftsführerin der zuständigen Flächenagentur Brandenburg, Anne Schöps, auf Anfrage. Die Erstaufforstung sei genehmigt worden. Nun müsse das Unternehmen beim Landesforstbetrieb die Rodung der Flächen für das Werk beantragen. "Die Genehmigung wird relativ zeitnah erteilt", sagte Schöps. Für die Aufforstung auf den ausgewiesenen Flächen sorge die Flächenagentur. Sie ist ein Dienstleister im Naturschutz.

Bei Bürgern in Grünheide und Umgebung gibt es Bedenken wegen der Rodung von Wald und wegen des Trinkwassers, das Tesla mit der Fabrik benötigt. Tesla-Chef Musk hatte am Wochenende bei Twitter erklärt, die Fabrik werde unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und der Umwelt entwickelt. Das Genehmigungsverfahren läuft derzeit.

Produktion ab Juli 2021 geplant

Tesla will in der neuen Fabrik schon im Juli 2021, eineinhalb Jahre nach der ersten Ankündigung, die Produktion aufnehmen. Das Investitionsvolumen soll rund vier Milliarden Euro umfassen.

Am Anfang sollen dort 150.000, am Ende jährlich bis zu 500.000 Fahrzeuge der Typen Model 3 und Y sowie künftiger Modelle vom Band rollen. Schon bis Ende Februar sollen rund 159 Hektar Kiefernwald auf dem Areal gerodet sein.

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