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Flughafen BER: Neues BER-Terminal wird teurer

Das Zusatzterminal T2 ist dringend nötig, um genügend Passagiere abfertigen zu können. BER-Manager Lütke Daldrup will das Budget für den Erweiterungsbau um 51,5 Millionen Euro aufstocken.

Berlin - Auch das am Hauptstadt-Airport geplante zweite BER-Terminal wird wohl deutlich teurer. Die von Chefmanager Engelbert Lütke Daldrup geführte Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) will das bisherige 100-Millionen-Euro-Budget für den ersten Erweiterungsbau des BER nach PNN-Informationen um 51,5 Millionen Euro aufstocken. Das wird – neben dem immer engeren Terminplan für die angekündigte BER-Eröffnung im Oktober 2020 – auch Thema der Sitzung des FBB-Aufsichtsrates am morgigen Freitag sein. Aus Flughafen- und Aufsichtsratskreisen hieß es, dass eine massive Kostenerhöhung drohe. Lütke Daldrup wies es allerdings noch am Abend nach ersten Meldungen als „definitiv falsch“ zurück, dass das neue Terminal 50 Millionen Euro teurer werde. Es sei zwar richtig, dass man für das Terminal eine Budgeterhöhung um 51,5 Millionen Euro beantragt habe. Das sei aber eine „reine Vorsorgemaßnahme“ für das Vergabeverfahren, das gerade läuft.

Der Zuschlag ist im Sommer geplant

Die FBB wollte beim Zusatzterminal T2 (frühere Name: T1E) alles besser machen als am BER. Am Mittwoch hatte Lütke Daldrup zu einer Pressekonferenz nach Tegel geladen, um darüber zu informieren. Er stellte den Fahrplan vor, präsentierte bunte Architektur-Simulationen. Es gebe Interessenten, im Sommer sei – nach der erwarteten Baugenehmigung – der Zuschlag geplant, sagte er. Dort deutete Lütke Daldrup bereits an, dass 100 Millionen Euro wohl nicht reichen. „Der Markt ist angespannt. Die Preise entwickeln sich dynamisch“, sagte er: „Wir hoffen, möglichst nahe an unser Vergabeziel 100 Millionen Euro zu kommen.“ Das neue Terminal soll parallel zum Nordpier des BER errichtet werden, um darin sechs Millionen Passagiere von Billigairlines abfertigen zu können. Es wird schon zum BER-Start benötigt, da sonst in Schönefeld die Kapazitäten nicht reichen. Der BER selbst wird anfangs nur 22 Millionen Fluggäste schaffen, kaum mehr als Tegel heute. Hinzu kommt der alte SXF-Airport (13 Millionen Passagiere), der bis 2025 in Betrieb bleiben soll. So könnten in Schönefeld 2020 rund 41 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Doch schon für 2018 erwarte man „34, 35 Millionen Fluggäste“, so Lütke Daldrup. Deshalb darf mit dem T2, das auch ohne den BER betrieben werden könnte, nichts schief gehen. „Wir erwarten, dass es im Oktober 2020 betriebsbereit sein wird“, sagte er. „Es ist ein zweckmäßiger Bau, keine Kathedrale des Verkehrs.“ Es handele sich „um gehobenen Industriebau“, 240 Meter lang, 40 Meter breit, 16 Meter hoch, zwei Etagen, normale Sprinkleranlage, keine Deckenverkleidungen, Entrauchung über Klappen durch das Dach. Damit sich kein Desaster wie am BER wiederholt, soll es ein Generalunternehmer bauen. „Wir kaufen ein schlüsselfertiges Gebäude“, sagte Lütke Daldrup. Den BER selbst hätte Lütke Daldrup fast gar nicht erwähnt. Bleibt es beim Start Oktober 2020? Während sich von der Baustelle Signale über Verzögerungen häufen, antwortete Lütke Daldrup auf diese Frage so: „Wir liegen bei der BER-Inbetriebnahme gut im Plan.“ Das wäre, wenn es denn stimmt, zumindest eine Premiere.

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