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Die Wahlbeteiligung in Brandenburg nahm um knapp zwei Prozent zu.

© Thilo Rückeis

Ergebnis der Bundestagswahl: Wieder 25 Brandenburger im Bundestag

Die märkische CDU verliert fünf Mandate und sieht Fehler in der mangelnden Geschlossenheit der Union. Die SPD stellt zehn Abgeordnete im Parlament.

Potsdam - Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich nach dem Sieg der SPD im Bund auch erfreut über das herausragende Abschneiden der Sozialdemokraten in Brandenburg bei der Bundestagswahl gezeigt. Er sei „natürlich froh über das gute Ergebnis in Brandenburg insgesamt, der Erfolg, den wir in allen Wahlkreisen hatten, ist etwas ganz Bemerkenswertes“, sagte Scholz am Montag den PNN. Er war nicht nur als Direktkandidat in Potsdam angetreten, sondern war auch Spitzenkandidat der SPD in Brandenburg.

Die märkische SPD wurde am Sonntag stärkste Kraft vor AfD und CDU, gewann alle Direktmandate und wird nun mit zehn Abgeordneten im Bundestag vertreten sein. Nach der Wahl 2017 waren es nur vier Brandenburger SPD-Vertreter.

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Kritik an der CSU

Die Brandenburger CDU sieht als Gründe für ihr historisch niedriges Wahlergebnis den Kanzlerkandidaten und fehlende Geschlossenheit. „Man muss einfach sagen, dass gerade in den östlichen Bundesländern Armin Laschet nicht besonders viel Rückenwind verursacht hat“, sagte CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann am Montag vor der Presse. Laschet sei aber ein sehr guter Kanzlerkandidat und könne „auch ein sehr, sehr guter Kanzler sein“. „Was allerdings die Wähler auch nicht honorieren, ist, wenn eine Partei nicht geschlossen ist, das war über Jahre hinweg eine große Stärke der CDU in Deutschland.“ Eine loyale Unterstützung durch die Schwesterpartei CSU „hätte diesmal sicherlich auch deutlich geholfen“. 

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Brandenburgs CDU-Spitze um Landesparteichef Michael Stübgen hatte sich für Laschet als Kanzlerkandidaten ausgesprochen und ihm vor CSU-Chef Markus Söder den Vorzug gegeben. Die märkische CDU stellt nach der Wahlniederlage nur noch vier statt bisher neun Abgeordnete im Bundestag.

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Anteil Briefwähler stark gestiegen

Insgesamt werden wie in der vergangenen Legislatur 25 Abgeordnete Brandenburg im Bundesparlament vertreten, wie Landeswahlleiter Bruno Küpper am Montag erklärte. Wahlpannen wie in Berlin, wo teils Wahlzettel fehlten, habe es in Brandenburg nicht gegeben. Auch die Auszählung von Stimmen kleiner Wahllokale, die nicht direkt vor Ort vorgenommen werden konnte, habe funktioniert. „Insgesamt ist die Wahl in Brandenburg, auch unter Pandemie-Bedingungen, gut verlaufen“, so Küpper. 

Der Anteil der Briefwähler ist stark gestiegen, die erwartete Verdopplung sei aber nicht eingetreten. Insgesamt 34,9 Prozent der Wahlberechtigten gaben laut Küpper ihr Votum per Brief ab, bei der Bundestagswahl vor vier Jahren waren es 21,5 Prozent. Insgesamt nahm die Wahlbeteiligung in Brandenburg gegenüber 2017 zu, sie stieg von 73,7 auf nun 75,6 Prozent.

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