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DER LETZTE MAUERTOTE: Eine Allee für Chris Gueffroy

Chris Gueffroy – der letzte Mauertote der DDR – wird posthum mit einer Straße geehrt: Das Berliner Bezirksamt Treptow-Köpenick benennt anlässlich des 49. Jahrestages des Mauerbaus am Freitag die Britzer Allee in die "Chris-Gueffroy-Allee" um.

Chris Gueffroy – der letzte Mauertote der DDR – wird posthum mit einer Straße geehrt: Das Berliner Bezirksamt Treptow-Köpenick benennt anlässlich des 49. Jahrestages des Mauerbaus am Freitag die Britzer Allee in die "Chris-Gueffroy-Allee" um. Zu der feierlichen Benennung sind unter anderem Chris Gueffroys Mutter Karin und der Europaabgeordnete Michael Cramer (Grüne) eingeladen (Beginn um 11 Uhr). Der Heimatverein Köpenick initiierte die Umbenennung, um an das letzte Opfer des Schießbefehl der DDR-Führung zu erinnern.

In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 1989 wird der 20-Jährige am Britzer Zweigkanal, nahe den Kleingartenkolonien „Harmonie“ und „Sorgenfrei“ an der Sektorengrenze zwischen Treptow und Neukölln bei einem Fluchtversuch von DDR-Grenzern erschossen. Chris Gueffroy will mit einem Freund die Sperranlagen, die wenige Meter westlich der Britzer Allee liegt, überwinden. Mit einem Wurfanker ziehen sich die beiden Freunde über die erste Mauer. Als sie durch den Zaun kriechen, wird der Alarm ausgelöst. Sie werden von den Grenzposten entdeckt. Mit dem Rücken zum Zaun wird Chris Gueffroy von einer Kugel ins Herz getroffen. Er stirbt innerhalb weniger Minuten. Sein Freund wird verletzt, vom Grenztrupp festgenommen und im Mai 1989 wegen „versuchten ungesetzlichen Grenzübertritts im schweren Fall“ zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt.

Nur durch das Bestreben von Karin Gueffroy kommt es 1991 zum ersten Mauerschützenprozess überhaupt. Allerdings mit unbefriedigendem Ergebnis: Nur einer der vier Angeklagten, der eigentliche Todesschütze, wird zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.

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