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Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) über den Vermummten: "In dieser Situation die Cottbuserinnen und Cottbuser und Gäste der Stadt derart in Angst und Schrecken zu versetzen, ist nicht hinnehmbar."

© Patrick Pleul/dpa

Cottbus: Vermummter Deutscher läuft mit arabischer Fahne durch Innenstadt

Passanten in der Cottbuser Innenstadt riefen die Polizei, weil dort ein vermummter Mann mit einer schwarzen Fahne mit arabischen Zeichen umherlief. Die Polizei stellte den 38-jährigen Deutschen.

Cottbus - Ein Cottbuser ist in einem schwarzen Gewand, mit vermummtem Gesicht und einer schwarzen Fahne mit arabischen Zeichen in der Hand durch die Innenstadt gezogen. Der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf, um die Hintergründe herauszufinden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Es handele sich um einen 38 Jahre alten Deutschen aus Cottbus. Passanten alarmierten am Donnerstag die Beamten, als der Mann auf dem Altmarkt und in der Fußgängerzone umherlief. Das ist der zentrale Ort der Stadt unweit vom Rathaus entfernt und ein beliebter Treffpunkt zum Ausgehen. Auch die Synagoge befindet sich in der Fußgängerzone.

Zuerst hatte die "Lausitzer Rundschau" berichtet. Unklar ist, was die Zeichen auf der Fahne zu bedeuten haben und ob es sich möglicherweise um eine Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat handeln könnte. Die Ermittler wollen nun die Zeichen entziffern, wie es bei der Polizei hieß.

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Vermummter Mann äußerte sich nicht zu seinen Gründen

Den Angaben zufolge war am Donnerstag auch ein Kamerateam eines Fernsehsenders zufällig in der Stadt unterwegs, an dem der Mann vorbeikam. Polizisten hätten den Mann noch in der Innenstadt gestellt, er habe dann die Vermummung abgenommen. Laut Polizei äußerte er sich nicht dazu, warum er so umherlief. Angegriffen oder angesprochen habe er niemanden. Nachdem die Identität des Mannes geklärt war, durfte er gehen, wie es weiter hieß.

Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) sagte: "Das ist weder ein Streich noch eine Kunstaktion, sondern schändlich und kriminell. In dieser Situation die Cottbuserinnen und Cottbuser und Gäste der Stadt derart in Angst und Schrecken zu versetzen, ist nicht hinnehmbar." Der Ruf der Stadt werde erneut "durch den Dreck" gezogen.

Rechtsextremer Fackelmarsch in Cottbus im Januar

Erst im Januar hatte es am Altmarkt und in der Fußgängerzone einen unangemeldeten Aufmarsch von Rechten gegeben. Dutzende schwarz gekleidete und überwiegend vermummte Teilnehmer waren mit fremdenfeindlichen Parolen und Pyrotechnik als Fackeln durch die Innenstadt gezogen. Sie trugen ein meterbreites Transparent mit der Aufschrift "Verteidigt Cottbus!" vor sich her. Zudem wurden Flyer mit fremdenfeindlichem Inhalt auf die Straße geworfen. Die Beamten konnten in der Fahndung drei Männer aufgreifen, die der Polizei als rechtsextrem bekannt sind. Solche Demonstrationen müssen im Vorfeld angemeldet werden. (dpa)

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Brandenburgs Innenminister Schröter lobt den Präsidenten von Energie Cottbus für den neuen Umgang mit Neonazis. Harte Worte gibt es für die Amtsvorgänger - darunter der Präsident des Landessportbundes.

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Anna Ringle

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