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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).

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Update

Coronakrise in Brandenburg: Verschärfte Kontaktbeschränkungen nach Weihnachten

Ab Montag gelten in Brandenburg strengere Regeln - auch für Geimpfte und Genesene. Unterdessen steigt die Zahl der Fälle der Omikron-Variante.

Potsdam - In Brandenburg gelten für Geimpfte und Genesene vom kommenden Montag (27.12.) an schärfere Corona-Regeln. Dann sind private Treffen für sie drinnen wie draußen nur mit bis zu zehn Menschen erlaubt. Das beschloss das Kabinett am Mittwoch, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die neue Beschränkung gilt zunächst bis zum 19. Januar.

Wenn Brandenburgerinnen und Brandenburger ohne Corona-Impfung dabei sind, ändert sich nichts: Zu privaten Treffen dürfen dann zum eigenen Haushalt nur bis zu zwei Menschen eines anderen Haushalts hinzukommen. Kinder unter 14 Jahren werden jeweils nicht mitgezählt. Bund und Länder hatten am Dienstag vereinbart, dass die Obergrenze von zehn Menschen spätestens ab 28. Dezember greifen soll.

Die weitere Beschränkung der Kontakte sei wegen der Omikron-Variante des Coronavirus notwendig, hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag gesagt. „Zum Beispiel in Großbritannien sieht man, wie stark dadurch die Erkrankungen steigen.“ Dies könne vor allem für die sogenannte kritische Infrastruktur wie Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen und Energieversorgung wegen Infektionsfällen oder notwendiger Quarantäne „hochproblematisch“ werden, warnte der Regierungschef.

Wie Innenminister Michael Stübgen (CDU) der "Märkischen Allgemeinen" mitteilte, wird Brandenburg noch vor Weihnachten zur Absicherung der kritischen Infrastruktur einen „Krisenstab zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und öffentlichen Ordnung in Pandemiezeiten“ (KASOP) ins Leben rufen.

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Das Coronavirus breitet sich in Brandenburg weiterhin vergleichsweise schnell aus. In den vergangenen sieben Tagen steckten sich rechnerisch 552,3 von 100 000 Menschen an, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte. Vor einer Woche lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zwar noch bei 613,9. Sie bleibt in Brandenburg jedoch nahezu doppelt so hoch wie im bundesweiten Durchschnitt. Dort lag der Wert am Mittwochmorgen bei 289,0.

Nonnemacher rät zu Booster-Impfungen

Auch die Zahl der Fälle von Infektionen mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus hat sich in Brandenburg erhöht. Nach 27 Fällen am Dienstag stieg die Zahl der bestätigten Fälle von Infektionen mit der neuen Variante des Coronavirus auf 36, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam am Mittwoch mitteilte. Damit hat sich die Zahl der Infektionen innerhalb von zwei Tagen fast verdoppelt. Am Montag waren es 19 nachgewiesene Fälle der Variante. Mittlerweile wurde die Omikron-Variante in neun Landkreisen, Potsdam und Brandenburg an der Havel nachgewiesen.

Durch die rasante Verbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus hält Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) die Auffrischungsimpfung jetzt für noch wichtiger. „Um einen guten Impfschutz auch gegen die Omikron-Variante zu erreichen, werden Booster-Impfungen dringend empfohlen“, erklärte sie. Ohne Booster-Impfung sei der Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung zu schwach.

Bei den Booster-Impfungen orientiert sich Brandenburg nach Angaben des Gesundheitsministeriums an der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Danach kann die Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff für Personen über 18 Jahre bereits nach drei Monaten verabreicht werden. Das werde nun an alle Impfstellen kommuniziert, so Ministeriumssprecher Gabriel Hesse. (dpa/mit cmü)

Silke Nauschütz, Klaus Peters

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