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Camping könnte in vielen Teilen Brandenburgs ab Pfingsten wieder erlaubt sein. 

© Soeren Stache/dpa

Corona-Lage in Brandenburg: Alle märkischen Regionen mit Inzidenz unter 100

Lockerungen zu Pfingsten in fast allen Kreisen und Städten möglich. Berlin plant, ab 4. Juni Hotels und Fitnessstudios zu öffnen.

Potsdam/Berlin - In Brandenburg ist die Zahl der Corona-Ansteckungen und die Sieben-Tage-Inzidenz weiter gesunken. Das Gesundheitsministerium meldete am Sonntag einen Inzidenzwert von 61,7. Am Sonntag vor einer Woche hatte er noch bei 89,1 gelegen. Innerhalb eines Tages kamen landesweit 195 neue Corona-Fälle hinzu, am Sonntag vor einer Woche waren es 257 gewesen. An Wochenenden und nach Feiertagen kann es jedoch zu einem Meldeverzug bei der Übermittlung der Fallzahlen durch die Gesundheitsämter kommen.

Elbe-Elster als letzter Kreis unter 100er-Inzidenz

Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz muss an fünf Werktagen hintereinander unter 100 liegen, dann sind am übernächsten Tag Lockerungen in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt möglich. Unter 100 mit einem Wert von 99,2 rutschte am Sonntag als letzte brandenburgische Region der Kreis Elbe-Elster. Auch die Stadt Cottbus hat noch keinen stabilen Wert unter 100. Potsdam liegt mittlerweile mit eine Inzidenz von 71 deutlich unter dem Grenzwert.

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Aufgrund der verfügten Lockerungen der Landesregierung ist ab Freitag vor Pfingsten für zwei Haushalte das Übernachten in Ferienwohnungen, Ferienhäusern, auf Campingplätzen und auf Charterbooten mit eigenen Sanitäranlagen erlaubt, wenn die Inzidenz stabil unter 100 liegt sowie ein Hygienekonzept und Negativtests vorliegen. Hotels und Pensionen können noch nicht öffnen – gleiches gilt für Bäder, Thermen und Freibäder.

Birgit Kunkel, Sprecherin der Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB), zeigte sich erleichtert über die anstehenden Lockerungen. „Die rückläufigen Corona-Zahlen stimmen uns optimistisch, dass im Juni dann weitere Öffnungen folgen werden“, sagte sie. Campingplatzbetreiber indes sehen mit gemischten Gefühlen auf die Öffnung für Touristen zu Pfingsten. So müsse die Innengastronomie geschlossen bleiben, sagte der Vizepräsident des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Brandenburg (BVCD), Jörg Klofski. Auch sei nicht geklärt, was bei steigender Zahl von Neuinfektionen passiere.

Freibäder wie das Kleinmachnower Kiebitzberge dürfen vorerst noch nicht öffnen. 
Freibäder wie das Kleinmachnower Kiebitzberge dürfen vorerst noch nicht öffnen. 

© Sebastian Gabsch PNN

Brandenburger können unterdessen wieder zum Einkaufsbummel über die Grenze nach Polen fahren – ohne Corona-Quarantäne und negativen Test bei Rückkehr. Am Wochenende bemerkte die Polizei keinen Ansturm in Richtung Polen, hieß es. Die Märkte auf polnischer Seite haben auch sonntags geöffnet.

Berlin will nächste Lockerung ab 4. Juni vornehmen

Berlin plant derweil weitere Öffnungen. So könnte schon am 4. Juni nach der für Pfingsten geplanten Öffnung der Außengastronomie die nächste Lockerungsstufe in Berlin eingeleitet werden. Dann sollen laut eines Stufenplans auch Hotels und Pensionen wieder für touristische Übernachtungen öffnen, auch der Besuch von Fitness- und Tanzstudios soll mit Personenbegrenzung und Terminbuchung wieder möglich werden.

In der Debatte, ob Erstgeimpfte bereits mehr Freiheiten bekommen sollten, hat sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gegen den Vorschlag des sächsischen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gewandt. Kretschmer hatte analog zur Regelung in Österreich vorgeschlagen, für einmal mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpfte Menschen Maßnahmen schneller zu lockern. „Aus meiner Sicht ist das zu riskant“, sagte Lauterbach dieser Zeitung. „Wir sollten bei unserem Weg bleiben. Österreich kann für Deutschland nicht der Maßstab sein.“ Auf Twitter forderte Lauterbach die Einstufung Großbritanniens als Mutationsgebiet wegen der neuen Virus-Variante. So wären alle Einreisenden von dort zu Quarantäne verpflichtet. 

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