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Bedroht von der NPD: Sinti und Roma in Brandenburg.

© dpa

Bundestagswahlkampf: Sinti und Roma beklagen bislang größte Hetz-Kampagne der NPD

So schlimm war es noch nie: Die rechtsextreme NPD diffamiert und bedroht Sinti und Roma. Bei den Betroffenen sorgt das für massive Ängste.

Potsdam Sinti und Roma sehen sich im aktuellen Bundestagswahlkampf der bislang größten Hetz-Kampagne durch die rechtsextreme NPD ausgesetzt. In den derzeitigen Wahlkämpfen in Bund und Ländern sei eine Hetz-Kampagne zu beobachten, "die es in diesem Ausmaß bisher nicht gab", sagte der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, am Mittwoch bei einer Anhörung im Brandenburger Landtag in Potsdam. Bundesweit würden Sinti und Roma tausendfach mit Plakaten und Flugblättern bedroht und diffamiert.

Der Zentralrat habe in den vergangenen Tagen Hunderte von Anrufen besorgter Sinti- und Roma-Familien aus ganz Deutschland erhalten, die wegen entsprechender NPD-Plakate, die auf den Schulwegen ihrer Kinder gerade in den kleineren Orten massiv plakatiert sind, emotional aufgebracht und unmittelbar betroffen seien. "Diese öffentliche Aufstachelung der Bevölkerung gegen unsere Minderheit durch die NPD löst bei den älteren Menschen, die den Holocaust überlebt haben, wieder massive Ängste aus", sagte Rose weiter.

Der Zentralratsvorsitzende kritisierte zudem, dass trotz vieler Strafanzeigen gegen die NPD-Plakate die Behörden bisher nur in einzelnen Städten tätig geworden seien und Plakate abgehängt hätten. "Aufgrund des volksverhetzenden Charakters dieser Wahlwerbung sind rechtliche Schritte zum Einschreiten erforderlich", forderte Rose. (epd)

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