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Der Brand bei Hennickendorf am Montag.

© Julian Stähle/dpa

Update

Brandwachen in der Nacht: Feuerwehr hat Waldbrände in Brandenburg im Griff

Eine Fläche so groß wie der Wannsee steht in Brandenburgs Wäldern in Brand. Eine Ausbreitung der Flammen hat die Feuerwehr verhindert - sie löschen kann sie nicht.

Potsdam - Die Waldbrände bei Jüterbog und Hennickendorf beschäftigen die Brandenburger Feuerwehr auch am Dienstag. "Wir werden die Lage heute neu einschätzen und dann entscheiden, wo wir das Feuer vielleicht noch einmal angreifen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen. Die Lage sei aber unter Kontrolle.

Bei Jüterbog lodere es auf einer Fläche von 250 Hektar, bei Hennickendorf auf etwa 60 Hektar, hieß es. Zusammen stand damit in Brandenburg etwa die Fläche des Großen Wannsees in Flammen. Ein dritter Brand in der Nähe von Baruth/Mark konnte am Montag gelöscht werden.

Teilweise kann nicht gelöscht werden

Rund 50 Feuerwehrleute bewachten die Brände jeweils über Nacht. Das Feuer zu löschen ist nach Angaben des Sprechers nicht möglich, da beide Brandorte ehemalige Truppenübungsplätze sind, auf denen alte Munition liegt und durch die Flammen explodieren könnte. "Auf dem Gelände bei Jüterbog wird schon seit Jahrhunderten geschossen, das ist viel zu gefährlich", sagte der Sprecher. Die Feuerwehrleute könnten daher nur bestimmte Flächen betreten und von dort aus löschen und die Ausbreitung der Flammen verhindern. Deshalb sollen die betroffenen Flächen jetzt kontrolliert abbrennen. "Das ist ein ganz normales Vorgehen. Da muss man einfach ein bisschen Geduld haben", sagte der Sprecher.

In der Nacht häuften sich in der Regionalleitstelle die Anrufe besorgter Brandenburger und Berliner, die weitere Brände entdeckt haben wollten. Tatsächlich hätten sie aber nur die beiden bereits bekannten Brände gesehen, da die Flammen in der Dunkelheit über weite Strecken zu sehen gewesen seien. "Es kann heute erneut zu einer heftigen Geruchsbelästigung kommen, eventuell sogar bis nach Potsdam und Berlin", sagte der Sprecher am Dienstag.

Unterdessen ist in der Lieberoser Heide bei Butzen (Landkreis Dahme-Spreewald) ein Feuer ausgebrochen, dort steht ein Stück Wald in Flammen. Es brennt auf 1000 Quadratmetern, wie die Regionalleitstelle der Feuerwehr Lausitz am Dienstag auf Nachfrage mitteilte. Das Feuer ist nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten Brandenburg gegen 10.30 Uhr ausgebrochen. Die Feuerwehr war am Vormittag mit 13 Fahrzeugen vor Ort. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz hatten im August vergangenen Jahres rund sieben Hektar Waldfläche gebrannt.

Waldbrände in Berlin und Potsdam

Auch in Berlin hatte es am Montag in mehreren Wäldern gebrannt. Das größte Feuer gab es an der Havelchaussee im Berliner Grunewald, wo etwa vier Hektar gebrannt hatten. In der Nacht zu Dienstag waren alle Waldbrände in Berlin gelöscht, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt hatte angesichts der hohen Waldbrandgefahr auf das geltende Rauch- und Grillverbot im Wald und in dessen Nähe hingewiesen. Ausgetrocknete Waldböden mit Laub und Reisig würden leicht Feuer fangen, hieß es. Wer im Wald rauche, müsse mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro rechnen.

Zudem war es wie berichtet auch in der Templiner Vorstadt in Potsdam zu einem Waldbrand gekommen. Wie die Feuerwehr auf PNN-Anfrage sagte, waren rund 50 Quadratmeter Waldboden zwischen Lindengestell und den Bahngleisen des Berliner Eisenbahnaußenrings in Brand geraten. Inzwischen ist das Feuer aber gelöscht.

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Unweit der Brandstellen in Brandenburg waren am Montag die höchsten Temperaturen ganz Deutschlands gemessen worden. 35,1 Grad hatte die Station im Niedergörsdorfer Ortsteil Langenlipsdorf (Landkreis Teltow-Fläming) gemessen. Die Waldbrandgefahr dürfte in Berlin und Brandenburg weiterhin hoch blieben. Gewitter in der Nacht zu Dienstag brachten kaum Niederschläge. Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) rechneten am Dienstag mit größtenteils trockenem Wetter in Berlin und Brandenburg und Temperaturen von 30 Grad und mehr. Erst ab Donnerstag sei möglicherweise Entspannung in Sicht. (dpa)

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