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Auf diesem Gelände soll das Tesla-Werk bei Grünheide entstehen. 

© Patrick Pleul/dpa

Anwohner gegen Rodung von Kiefernwald: Proteste gegen Tesla-Werk angekündigt

Anwohner und lokale Naturschützer in Grünheide sprechen sich gegen das geplante Tesla-Werk aus. Der Nabu prüft derzeit die naturschutzrechtlichen Anforderungen.

Potsdam/Grünheide - In Grünheide (Oder-Spree) formieren sich nun doch Anwohner und lokale Naturschützer, um die geplante Tesla-Fabrik für Elektroautos zu verhindern. Auf einer Auftakt–Demonstration, an der sich am Sonntag vor Ort rund 50 Menschen beteiligten, waren weitere Proteste angekündigt worden. Gefordert wird unter anderem der Erhalt des Kiefernwaldes, den Tesla kurzfristig roden will und dafür einen „vorzeitigen Maßnahmebeginn“ vor Abschluss des umweltrechtlichen Genehmigungsverfahrens beantragt hat. Tesla will 90 Hektar Kiefernwald auf dem als Industriegebiet ausgewiesenen künftigen Fabrikareal bis Ende Februar/Mitte März fällen – wegen der anschließenden Vegetationsperiode und der Vogelbrutzeit.

Der Nabu prüft derzeit, ob die naturschutzrechtlichen Anforderungen eingehalten werden

Nach einem Bericht des rbb-Fernsehens hatten vor allem Mitglieder des Ortsvereins Fürstenwalde des Naturschutzbundes (Nabu) für den „Waldspaziergang“ mobilisiert. Dagegen hält sich der Brandenburger Nabu-Landesverband zurück. Die Nabu-Linie zu den Tesla-Plänen formulierte Landeschef Friedhelm Schmitz-Jersch am Montag so: „Seit Anfang Januar liegen die Unterlagen der Umweltverträglichkeitsprüfung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens aus. Wir sind dabei, uns diese Unterlagen sehr sorgfältig anzusehen.“ Und weiter: „Uns geht es nicht um grundsätzliche Verhinderungen oder grundsätzliche Befürwortungen. Uns geht es darum, dass die naturschutzrechtlichen Anforderungen eingehalten werden. Das prüfen wir.“ Und Wilhelm Schäkel, der im Vorstand des Bundes für Umwelt und Natur (BUND) sitzt, sieht die geplante vorzeitige Fällung vor Abschluss des Genehmigungsverfahren zwar kritisch. Dies sei abstrus, scheine aber „rechtsfest zu sein“, sagte Schäkel. „Wir haben nicht vor, das zu verhindern.“ Im Umweltausschuss des Landtages hatte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) vergangene Woche versichert, dass die Genehmigungsverfahren durch die Fachbehörde streng nach Recht und Gesetz erfolgten, ohne jedwede politischen Einflussnahmen.

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