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Der Pianist Igor Levit kommt nach Potsdam. 

© Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Aktion "Flügel statt Flügel": Starpianist Igor Levit spielt gegen die AfD an

Am Dienstag will die Brandenburger AfD im Landtag ihre neue Fraktionsspitze wählen. Prominente wie der Pianist Igor Levit wollen mit der Aktion "Flügel statt Flügel" ein Zeichen setzen - und musizieren zeitgleich vor dem Parlamentsgebäude.

Potsdam - Konzertflügel statt AfD-Flügel, klassische Musik statt Parteigeklimper. Während die Brandenburger AfD-Fraktion am kommenden Dienstag (27.Oktober) ihre neue Spitze in der Nachfolge von Andreas Kalbitz wählt, werden vor dem Parlamentsgebäude virtuose Klänge zu vernehmen sein. Der Starpianist Igor Levit und andere Künstler wollen vor dem Landtag ein Zeichen gegen Rechtspopulismus setzen. 

Aktion wird von dem Künstler Rainer Opolka organisiert 

"Wir Brandenburger lieben den Flügel, aber nicht den AfD-Flügel, sondern den Konzertflügel", heißt es in der Ankündigung des Aktionsbündnisses für Toleranz und Weltoffenheit. Hinter dem Bündnis steht der Künstler Rainer Opolka aus Wendisch Rietz, der mit seiner Kunstaktion "Die Wölfe sind zurück" für Aufsehen sorgte. 63 Wolfsskulpturen aus Bronze, Gusseisen und Messing stellte Opolka 2016 vor dem Potsdamer Landtag aus - als Zeichen gegen Rassismus und menschenverachtende Politik, wie er erklärte. Vor der Landtagswahl 2019 demonstrierte er mit einer mehr als mannsgroßen Skulptur eines Wolfes vor der AfD-Parteizentrale in Potsdam. 

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An der Aktion am Dienstag von 10.30 bis 12 Uhr beteiligen sich neben dem aus einer jüdischen Familie stammendem Bundesverdienstkreuz-Träger Levit, der sich auch in  sozialen Netzwerken immer wieder gegen Antisemitismus stark macht, der Potsdamer Kantor der Nikolaikirche, Björn O. Wiede, der Potsdamer Musiker Andy Schulte und die Pianistin Simone Seyfarth. Rainer Opolka will eine Rede halten, Schauspielerinnen des Hans Otto Theaters tragen kurze Stücke vor.  

Bislang zwei Kandidaten für Kalbitz-Nachfolge 

Die Neuwahl an der AfD-Fraktionsspitze ist nötig, nachdem Andreas Kalbitz, dem der AfD-Bundesvorstand wegen Kontakten ins rechtsextreme Milieu die Mitgliedschaft gekündigt hatte, im Zuge der "Milzriss-Affäre" endgültig  seien Rückzug erklärte. Kalbitz hatte seinen politischen Ziehsohn Dennis Hohloch mit einem Schlag verletzt. Der Parlamentarische Geschäftsführer, aktiv bei der Jungen Alternative, will nun ebenso kandidieren wie der Abgeordnete Christoph Berndt, Vorsitzender des vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Vereins „Zukunft Heimat“.

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