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Spürhunde sollen jetzt dabei helfen, weitere Wildschweinkadaver zu finden.

© Monika Skolimowska/dpa (Symbolbild)

Afrikanische Schweinepest: Spürhunde beim Kriseneinsatz in Brandenburg

Rings um den Fundort des ASP-verseuchten Wildschweinkadavers wurden erste Elektrozäune aufgestellt, der Fundort ist abgeriegelt. Jetzt sind die Helfer auf feine Spürnasen angewiesen

Potsdam -  Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg zu verhindern, kommt jetzt auch eine Spürhundstaffel aus Schleswig-Holstein zum Einsatz. Das teilte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) mit, die am Freitag gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) im ASP-Krisenzentrum des Landes in Potsdam über den aktuellen Stand bei der Tierseuchen-Abwehr informierte. Die Spürhunde sollen helfen, weitere Wildschweinkadaver zu finden.  

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Rings um den Fundort des ASP-verseuchten Wildschweinkadavers nahe der Gemeinde Schenkendöbern, dem ersten Fall in Deutschland, läuft das Krisenmanagement auf Hochtouren. Laut Nonnemacher ist am Freitag in Spree-Neiße damit begonnen worden, den mobilen Wildschutz-Elektrozaun aufzustellen, über eine Länge von insgesamt 25 Kilometern, in einem Radius von mindestens drei Kilometern um den Fundort – die engere Sperrzone. An Samstag beginnt im Kreis Oder-Spree, wo ebenfalls ein Teil des Areals liegt, das Errichten des Zauns. Der soll verhindern, dass weitere mit der Afrikanischen Schweinepest infizierte Wildschwein das Gebiet verlassen. 

Woidke und Nonnemacher betonten, dass es seit dem Bekanntwerden des ASP-Falls keine Verzögerungen im Krisenmanagement gab. „Es ist unverzüglich gehandelt worden. Es ist überhaupt keine Zeit verloren gegangen“, sagte Nonnemacher. Hintergrund waren Meldungen, dass der Zaun womöglich wegen Personalmangels erst ab Montag gebaut werden könne. Es gebe bei solchen Krisen anfangs immer auch in der Kommunikation eine „kleine Chaosphase“, sagte Woidke. „Aber darüber sind wir jetzt hinaus.“ Brandenburg habe große Erfahrungen bei der Bekämpfung von Tierseuchen. Oberstes Ziel sei eine Ausbreitung auf Hausschweinbestände zu verhindern, die mit einem „riesigen Schaden“ für die Landwirtschaft verbunden wäre. Vom Fundort in Brandenburg bis zu Gebieten in Polen, wo die Seuche bei Hausschweinen nachgewiesen wurde, seien es „zwölf Kilometer Luftlinie“, sagte Woidke.  Grenztore an den Straßen, die in das von ASP betroffene Gebiet führen, wird es nicht geben. Damit die Wildschweine nicht über die Straße aus dem Gebiet hinaus spazieren, setze man Duftstoffe ein, so der Landestierarzt. 

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